Die beiden Hauptredner waren: Landrat Peter Dreier und Bürgermeister Ludwig Robold
Politischer Frühschoppen 2020 in Ergoldsbach
Der Saal des Hotel-Gasthofes Dallmaier war voll besetzt und bot somit eine gute Bühne für die FREIEN WÄHLER ERGOLDSBACH, die Kreistagskandidatinnen und Kandidaten und den Landrat Peter Dreier.
Nach einem zünftigen musikalischen Start durch d’Hundsbuam begrüßte der Ortsvorsitzende Andreas Kolbeck die anwesenden Gäste, Kreistags- und Gemeinderatskandidaten, Bürgermeister Andreas Horsche aus Furth bei Landshut, Bürgermeister Andreas Strauß aus Ergolding, Bürgermeister Ludwig Robold aus Ergoldsbach, stellvertretenden Landrat Fritz Wittmann aus Essenbach und natürlich den Landrat Peter Dreier. Kolbeck wies auch auf die fast vollständig erschienenen Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten für Ergoldsbach hin, die ein gut gemischtes Team aus fast allen Bereichen der Gesellschaft abbilden. Trotz und wegen der vielschichtigen Herkunft ist aus den Kandidaten eine starke Gemeinschaft geworden, die sich allesamt mit all ihrer Kraft im Wahlkampf beteiligen und gewillt sind, in den Marktgemeinderat einzuziehen.
Bürgermeister Ludwig Robold zeigte in seiner Ansprache die Erfolge der letzten Jahre auf, wie den gelungenen Schuldenabbau, die Baulandpolitik mit gewolltem gebremsten Wachstum, die Planung und Umsetzung der entsprechenden Infrastruktur und den Ausbau des Breitband- und Mobilfunknetzes. All dies erfordert weitere Maßnahmen, der entsprechend des Wachstums geplant und umgesetzt werden muss.
Der ÖPNV ist durch die Gründung des LAVV und der Haltestopps für den Flughafenexpress gestärkt worden und soll noch weiter ausgebaut werden. Das Kommunalunternehmen, soll seine Energieproduktion ausbauen und auch in die Wärmeproduktion einsteigen, eine Tagespflege soll zusätzlich zur Krankenpflege installiert werden. Eine große Aufgabe sieht Robold in der Innerortsentwicklung mittels des ISEK-Programmes. Dabei sieht er sowohl die Gemeinde in der Pflicht, als auch die Eigentümer in den entsprechenden Bereichen, damit der Marktkern in Ergoldsbach in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu einem attraktiven, ansprechenden Bereich umgebaut werden kann, in dem Jung und Alt ein Heimatgefühl finden und sich gerne aufhalten werden. Robold bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen in Ergoldsbach, vor allem denen, die in Vorbereitung auf die 1200 Jahrfeier im Jahr 2022 die Chronik überarbeiten und diese und die Exponate des Heimatmuseums, welches in Bälde in neue Räume umziehen wird, katalogisieren und digitalisieren.
Im Anschluss gab es eine Kurzvorstellung der Gemeinderatskandidaten für den Markt Ergoldsbach und eine Vorstellung der Kreistagskandidaten der Jungen Wähler und der Freien Wähler. Diese konnten allesamt überzeugen und, so Peter Dreier später, vor allem die Jungen Wähler wären unbedingt zu unterstützen, da sie unsere Zukunft repräsentieren.
Landrat Peter Dreier stellte zu Beginn seiner Rede die Wichtigkeit der Kommunalwahlen heraus. Hier bestimmen die Bürgerinnen und Bürger die Zukunft ihrer direkten Heimat und können diese so mitgestalten. Demokratische Wahlen seien ein hohes Gut und müssen genutzt werden.
Peter Dreier stellte den Stimmzettel für den Kreistag vor, der durch das Wachstum des Landkreises auf mittlerweile fast 160.000 Einwohner über 600 Kandidaten auflistet. Peter Dreier empfiehlt, sich bereits im Vorfeld die Kandidaten auf einen Spicker zu schreiben oder auch die Briefwahl zu nutzen, um in Ruhe die Wahl durchzuführen.
Peter Dreier lobte Bürgermeister Ludwig Robold für seine vorausschauende Arbeit, die er mit Maß und Ziel durchführe. So galt und gilt es die Bedürfnisse der Bürger unter anderem bei den Themen Bauplätze, Gewerbeflächen, Nahversorgung und Mobilität möglichst gerecht zu befriedigen.
Der Landrat wies darauf hin, dass sowohl in den Gemeinden, als auch im Kreistag eine parteiübergreifende Zusammenarbeit wichtig ist. Dies funktioniere sehr gut und Dreier wünscht sich dies auch für die Zukunft.
Gemeinsam mit der Stadt Landshut muss der Landkreis die Region voranbringen und das Umfeld, die Natur und die Bildung, die Naherholung, die Arbeitsplatzsituation, die Infrastruktur und das Gesundheitswesen so gestalten, dass die Region zukunftssicher und ohne große Schulden aufgestellt ist.
Bei allen Maßnahmen müssen die Finanzen im Blick gehalten werden, so konnten die Schulden des Landkreises von 37,9 Mio € auf 32 Mio € reduziert werden und gleichzeitig Rücklagen von 34 Mio € aufgebaut werden. Wichtig ist auch, die „versteckten“ Schulden (aufgeschobene Pflege- und Sanierungsarbeiten) zu vermeiden. Deshalb müssten die Infrastruktur und die Liegenschaften, wie Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungsbauten fortlaufend gepflegt und zeitnah saniert oder erneuert werden.
Im Bereich der Bildung unterhält der Landkreis 15 Schulen, wobei die Realschule in Vilsbiburg inzwischen fertig saniert wurde, das Gymnasium in Ergolding von anfangs 4-zügig und achtstufig auf jetzt 5-zügig und neunstufig ausgebaut werden wird und in sämtlichen Schulen eine „digitale“ Sanierung durchgeführt werden muss. Dies alles findet statt, um der Steigerung der Einwohnerzahl zu entsprechen.
Im Bereich der medizinischen Versorgung gilt es, gegen Widerstände von Sozialverbänden, Versicherungen und bundespolitischen Ideen, die Versorgung in der Fläche zu erhalten und die drei kreiseigenen Krankenhäuser in Rottenburg, Achdorf und Vilsbiburg zu erhalten und durch Ausbau oder Modernisierung zu stärken.
Die Kapazitäten des „alten“ Landratsamtes sind durch die steigenden Einwohnerzahlen seit längerem überschritten, so dass Teile der Beschäftigten bereits in andere Gebäude ausweichen mussten. Um die Zersplitterung der Verwaltung zu vermeiden und den Mitarbeitern und den Bürgern ein modernes, effizientes und schlagkräftiges Landratsamt zu bietet, wurde im Kreistag entschieden, einen Neubau zu erstellen, der bis 2023/24 fertig gestellt werden wird. Die alternativen Vorschläge von Mitbewerbern auf das Amt des Landrates müssten in der ganzen Wahrheit genannt werden. So wäre vorgeschlagen worden, beim Erhalt des jetzigen Standortes die Krankenhäuser in Achdorf und Vilsbiburg auf einen neuen gemeinsamen Standort in Geisenhausen zusammenzulegen, um Platz für eine Erweiterung des „alten“ Landratsamtes zu bekommen. Diese Lösung wäre deutlich kostenintensiver und langwieriger als der sofortige Neubau des Landratsamtes.
Durch den Zuschlag einer Förderung zur Wasserstoffregion von 20 Mio € wird der Landkreis in Sachen Mobilität, Forschung und Wissenschaft gestärkt, so dass dadurch Arbeitsplätze im Energie- und Automobilsektor entstehen können, die den befürchteten Wegfall von Arbeitsplätzten aus diesem Bereich kompensieren werden.
Der Sektor der Landwirtschaft, der die Region seit Jahrhunderten ernährt und prägt, wird vom Landkreis durch Forschungsförderungen und daraus entstehende Innovationen, wie der Gülleseparierung unterstützt. Dies wird auch vom Landwirtschafts- und Umweltministerium gefördert.
Abschließend erklärte Peter Dreier seine Herangehensweise: Man müsse sich den Themen stellen und auch unangenehme Themen, wie der Flüchtlingskrise, dem Zwischenlager „Bella“ für Brennelemente, den Stromtrassen und dem damit verbundenen Bau eines großen Konverters und weiterer Stromleitungen annehmen und die Bürgermeister vor Ort gegenüber den Regierungen in München und Berlin unterstützen.
Peter Dreier bewirbt sich sehr gerne wieder für das Amt des Landrates und ist mit einem Schmunzeln überzeugt, dass der Landkreis Landshut wirklich der schönste Landkreis in Bayern ist, auch wenn alle seine bayerischen Landratskollegen jeweils denken, im schönsten Landkreis zu wohnen.